Schon beim Einchecken in unser Hotel bekamen wir den freundlichen Hinweis, dass wir großes Glück hätten, weil in unsere Urlaubszeit der Tag der Kanaren (Día de Canarias) fallen würde und wir uns die dazu veranstalteten Festivitäten nicht entgehen lassen sollten. Nun gut, ein großer Freund von solchen Sachen bin ich eigentlich nicht – aber andererseits, wenn wir schon mal hier sind …
Weiter hieß es: Noch vor dem eigentlichen Festtag gibt es in Realejos das Fest zum Festtag, wo die Einheimischen hingehen. Und das wäre viel schöner, weil noch nicht so kommerziell. Ein Geheimtipp also?
Wir ließen uns darauf ein und fuhren mit dem Linienbus zum nicht weit entfernten Ort. Die Fahrt selbst war schon bemerkenswert. Am Steuer eine Frau, die mit Eleganz und Power den großen Bus durch enge, kurvenreiche und steile Straßen steuerte. Alle Achtung!
In Realejos war es kein Problem, die Festmeile zu finden. Alle liefen in die gleiche Richtung. Es war ein wirklich buntes Treiben – und alle hatten gute Laune.
Da es Sonntag war, gingen viele erstmal in die Kirche, doch längst nicht alle. Dann wurde der Festzug mit seltsam beeindruckenden Klängen, auch durch die Kirche hindurch, eröffnet.
Es wurde ein schier endloser Zug verschiedenster Traditionsvereine. Fast jeder Wagen hatte einen Grill angebaut (Unvorstellbar in Deutschland!) und es wurde Gegrilltes, Eier, Gofio und Wein ausgereicht.
Das Ende des Umzuges habe ich nicht gesehen. Die Sonne wurde langsam zu viel und irgend ein blödes Viech hatte mir in den rechten Fuß gestochen. Schon zum Bus musste ich humpeln und im Hotel dann den Fuß kühlen. Das hat man nun von der Feierei …
Aber interessant war es auf jeden Fall! Wir waren als Touristen eindeutig in der Minderheit, fühlten uns aber nie fremd. Teneriffa gefällt uns immer mehr.