Statistik

Zur statistischen Zugriffsauswertung von schaufoto.de

Die Zugriffszahlen einer Website sind so ziemlich das Intimste, was man über eine Website sagen (verraten) kann. Es gibt zwar Dienste, die von außen meinen, alles analysieren zu können – doch diesen misstraue ich sehr. Genau so misstraue ich den auf der Website selbst installierten Analysetools, die den gesamten Traffic mitschreiben und auswerten. Denn der Traffic ist sehr oft nur heiße Luft, sprich, von Computern – und nicht von Menschen generiert. (Und irgendwann blähen sich die Auswertungsdaten zu Mengen auf, die die Datenmenge der eigentlichen Website überragen … was soll das?!) Außerdem spricht die DSGVO deutlich dagegen, dass man mit diesen Tools überhaupt noch echte Auswertungszahlen bekommen kann: Der User kann sie ja einfach ausschalten. (Ich selbst mache das so, wo immer es geht!)

Also, wie nun an relevante Zugriffszahlen herankommen?
Man kann den Websitebesucher zwingen, diverse Cookies und Trackingtools zu akzeptieren. Dafür braucht man aber sehr lockenden Content. Ich selbst besuche solche Websites nur äußerst selten – die können mich mal mit ihrer Hinterherfragerei und Datenweitergabe!! (Ganz fatal finde ich das Gehabe der klassischen Presse. Die müllen ihre zahlungsfreien Online-Inhalte geradezu unlesbar zu – und werden deshalb von mir nicht gelesen. Ich habe zwei-drei Abos laufen und fertig. Rühmliche Ausnahmen: der Standard aus Wien und die TAZ aus Berlin – bei denen bleibt der Werbemüll im frei zugänglichen Bereich meiner Meinung nach noch ertragbar.)

Aber es soll hier ja um meine, mit WordPress aufgebaute, SCHAUFOTO-Seiten gehen. Und meine Lösung ist ganz einfach: Ich bleibe werbefrei und verwende keine unnötigen Cookies. Das Plugin, mit dem ich meine Zugriffszahlen ermittle ist

Koko Analytics

Das Tool verspricht, dass keinerlei Daten weitergereicht werden, dass es mein System nicht unverhältnismäßig belastet, dass es automatisch generierten Traffic herausfiltert … lauter Sachen, die mir gefallen.

Ich verwende es im Cookie-freien Modus und verzichte damit auch auf internes Tracking, also auf die Verfolgung von Klickwegen, wenn sich ein User innerhalb meiner Website weiterklickt. Auch auf eine eventuelle Wiedererkennung meiner Besucher wird dadurch verzichtet. Dafür muss ich aber auch keinerlei Cookie-Consent-Zirkus veranstalten. Wer einem Link zu meiner Website folgt, sieht sofort den Inhalt, ohne irgendwelchen Klickmist.

Natürlich nehme ich mich selber, als Administrator der Website, aus der Zählung heraus (und bemühe mich, nur eingeloggt meine eigene Website zu besuchen).

Was kann man mit dieser einfachen Klickzahl-Erhebung machen?

Zuallererst kommt natürlich die interne Auswertung, die Koko Analytics anbietet. Diese lässt sich Datum-genau, aber auch über beliebige Datum-Bereiche abrufen. Gezeigt werden die Klickzahlen pro Seite und die Klickzahlen, die die verschiedenen Zubringer wie Google, Facebook oder andere Websites gebracht haben. Und eigentlich reichte das mir am Anfang schon.

Aber dann wollte ich doch noch etwas mehr:

  • einen Vergleichsansicht der einzelnen Seiten übers Jahr und über den gesamten Erhebungszeitraum.
  • Aufsplittung der verschiedenen Veröffentlichungsjahre -monate, inklusive Vergleich.
  • Seitenansichten pro Verweis (Wieviel Seiten werden im Durchschnitt von einem Besucher angeklickt?)

Dafür habe ich mir etwas in Excel ausgedacht.
Seit Anfang 2023 tippe ich die Tageszahlen in mein Tabellensystem ein und erhalte (u.a.) folgende Übersichten:

Bei den oben zu sehenden „statischen Seiten“ kommt nach Veröffentlichung von dieser Seite hier der Eintrag „Statistik“ noch hinzu – und das Zählen beginnt …

Mein Beitragsjahrgang 2024 in der Auswertung von 2025 bis zum 8.6.2025

Minimalistischer Gesamtüberblick (aktuell gibt es 440 Blogbeiträge und 22 statische Seiten).

Seiten-Monatsklicks im Gesamtvergleich.

Stand am 9.6.2025

Datenbetrachtung

Erste Erkenntnis: Mit solchen Klickzahlen ist kein Blumentopf zu gewinnen!
Doch wen stört es? – mich nicht! Es sind immerhin Zahlen, aus denen man etwas herauslesen kann.

Da wäre z.B. die Erkenntnis, dass die statische Seite „PDF-Bibliothek erschließen“ sich zum heimlichen Favoriten der gesamten Website mausert. („Statisch“ im Gegensatz zu den Blogbeiträgen, die mit einem Datum verbunden sind und damit in der Anzeige mit größer werdendem Alter nach hinten rutschen.) Diese Seite passt eigentlich nicht zum Thema von SCHAUFOTO – kann sich aber trotzdem in den Klickzahlen von den anderen Beiträgen langsam aber sicher absetzen. Wie kommt das?

Die o.g. Seite beschreibt ausführlich den Umgang mit einem Programm in einer speziellen Anwendungsart und dürfte damit originär im gesamten (deutschsprachigen) Web sein. Google scheint dies jedenfalls interessant zu finden und bringt stetig mehr Besucher. (Ich kann dies zwar mit den hier zur Verfügung stehenden Zahlen nicht eindeutig beweisen, aber die Vermutung liegt sehr nah.) Selbst wenn mir jemand den Content klaut, dürfte Google wissen, wo der Ursprung ist und mich weiter bevorzugen. So sehe (und hoffe) ich dies, wenn ich mir die letzten SEO-Artikel zu Google und der Verwendung von KI vergegenwärtige.

Die o.g. Seite wurde Mitte Oktober 2023 veröffentlicht und bekam im selben Jahr noch ganze 7 Klicks. Im Jahr 2024 wurden es immerhin schon 482 und im ersten Halbjahr 2025 sind es über 430 Besuche.

Weiter mit der Auswertung:
Es gibt Seiten (genauer: Blog-Beiträge), die deutlich mehr Zugriffe bekommen, wenn das Thema in den aktuellen Schlagzeilen steht. Dies konnte ich mehrfach ungeachtet meiner minimalistischen Zahlen beobachten. Letztes Beispiel ist meine Seite „Petersdom“. Diese hatte 2023 lediglich 2 Zugriffe, 2024 immerhin 30 und im ersten Halbjahr 2025 schon 41 – wir wissen alle warum. (Was auch für Google als relativ fairen Zuspieler spricht.)

Die sogenannten sozialen Netzwerke können innerhalb kürzester Zeit massive Klickzahlen erzeugen, wenn das Thema gut ankommt – danach fällt dort das Interesse ins Bodenlose.

Es gibt Beiträge, die Dauerbrenner sind. Dazu gehört mein Beitrag aus dem Jahr 2014 „Oscar Dietrichs Papierfabriken“. Hier scheint Google die relevante Textmenge, die Standzeit der Seite und wohl auch die Exklusivität des Themas zu honorieren.

Die Seiten zum „Weißenfelser Heimatboten“ sind erfreulich beliebt. Warum die Jahrgänge 2007-2009 so herausragen, ist mir noch nicht klar.

Es gibt Blog-Beiträge, die sich erst über längere Zeit etablieren. Geduld sei der zweite Name jedes Webmasters!

Die Zahl der Seitenansichten pro Besuch sind erschreckend gering. Sie liegt bei mir zum Erstellungszeitpunkt dieses Beitrages bei 1,8 für das Jahr 2025. Doch dieser Wert scheint durchaus normal zu sein:

Antwort von Google nach einer entsprechenden Anfrage von mir.

Es gibt leider auch Beiträge, die meiner Meinung nach unverdienter Maßen missachtet werden. Da sollte ich mir wohl noch Gedanken machen …

Und wie ist es mit den Suchbegriffen?

Dazu gibt es keine Daten bei der gezeigten einfachsten Verwendung von Koko Analytics. Ich fand aber einen Weg, dies mit der Google Search Console hinzubekommen – auch ohne DSGVO-Cookie-Consent:

Die Google Search Console bietet an, ohne jegliche Installation und Datenverarbeitung auf meiner Website, mir die Daten bereitzustellen, die Google über meine Website sammelt. Ich muss mich nur als Inhaber der Website identifizieren lassen (Dazu wird eine Kennung auf die Website geladen, die mir Google zuschickt.) – und dann komme ich an die Zahlen heran. Dort finde ich auch die Suchbegriffe, die verwendet wurden. Und zwar im Zusammenhang „Wie oft erschien meine Website als Suchergebnis bei Google?“ – „Wie oft wurde solch ein Suchergebnis tatsächlich angeklickt?“

Diese Zahlen zeigen aber nur die Daten von Google selbst! Das heißt, Klicks, die von Facebook oder anderen Websites hereinkommen, bleiben unsichtbar. Doch das ist bei dem Anteil, den Google bei SCHAUFOTO hat, durchaus relevant. Im bisherigen Jahr kamen von 3319 externen Seitenbesuchen allein von Google 2856. (Von Bing z.B. lediglich 71.)
Die Daten der Google Search Console übertrage ich nicht in mein Excel-System.

Fazit

Zur Erhebung und Auswertung von Klickzahlen muss man nicht die große Software-Keule schwingen. Das genügsame Koko Analytics liefert aussagefähige Zahlen, auch wenn man es mit niedrigster Funktionalität betreibt. Vor allem für private Websites dürfte dies ausreichen und helfen, den Cookie-Consent-Klickwahnsinn etwas abzumildern.
Allerdings bin ich skeptisch, wie sich die ganze Sache bei Koko Analytics selbst weiter entwickelt. Dort scheint man daran zu arbeiten, den Auswertungswahn auf das Niveau der Wettbewerber zu heben. Ich hoffe sehr, dass dabei nicht die kostenfreien Minimalfunktionen unter die Räder kommen.