Am 4. Oktober beginnt auf dem Markt in Weißenfels ein wahrer Volksbelustigungsmarathon:
3. Weißenfelser Oktoberfest, Bauernmarkt, Festzeltparty, Feuerwehrgeburtstag, Frühschoppen, Riesen-Wiesn-Gaudi, verkaufsoffener Sonntag.
Das Oktoberfest wird dabei wegen des sehr guten Erfolgs der beiden vorherigen O-Feste in hier noch nie gesehener Größe veranstaltet. Und wie es aussieht – und wie ich hoffe – wieder mit Erfolg.
Da frage ich mich schon, was steckt hinter dem Oktoberfest-Fieber, das nebenbei gesagt, nicht nur in Weißenfels grassiert.
Früher (also ganz früher in der DDR) war die Orientierung in diesem Landstrich eigentlich gen Norden. Das lag wohl vor allem am Fernsehempfang. Es war der NDR, den man hier reinbekam, nicht der BR. Doch kaum war die Mauer weg, da war Bayern näher als Hamburg. Auf der A9 ging es in Richtung Süden in den Westen. Und so ist es geblieben. Wir sind gefühlt viel näher dran an Bayern, als an Berlin oder Hessen. Unsere Kinder finden in Bayern viel eher ihr Auskommen als hier, oder im Norden. In Bayern läuft eben alles viel besser.
Über Lederhosen-Bayern lacht hier keiner mehr. Wir ziehen die Krachlederne und das Dirndl sogar freiwillig zum Oktoberfest an, damit es auch schön echt wirkt: Mia san mia! – wirklich? Ich wünschte mir hier tatsächlich auch ein wenig mehr bayerisches Zusammenhalten. Vielleicht trägt das diesjährige Oktoberfest dazu bei.