Einmal im Jahr wird man als Normalo in den ForschungsCampus Gatersleben hereingelassen: Offene Türen. Wir erfuhren davon in der Zeitung und wollten es uns nicht entgehen lassen, weil es gerade passte und sehr interessant zu werden versprach.
Das Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) kann in Gatersleben, tief in der Provinz Sachsen-Anhalts, auf eine relativ lange und wohl auch bewegte Geschichte zurückblicken. Zum Glück versank der Standort nach der Wende nicht in die Bedeutungslosigkeit, sondern wurde geschlossen und wieder neu gegründet. Was wohl auch für die Qualität der hier geleisteten Arbeit zur DDR-Zeit spricht.
Heute kann das IPK weltweit beachtete Grundlagenforschung mit modernsten Anlagen betreiben. Wir erlebten drei Führungen mit ambitionierten Mitarbeitern und erhielten Einblicke in Technik und Zusammenhänge, wie man sie nur bei solch einem Tag der offenen Tür bekommen kann.
Es sollen 2000 Besucher gewesen sein, an diesem 21. Juni.



Wir haben nur den unteren Teil besichtigt, dann war der Tag schon vorbei.












In der Phäno-Sphäre können klimatische Parameter simuliert und die Reaktionen der Pflanzen analysiert werden. In dieser Abteilung der Phäno-Sphäre geht es speziell um die Wurzelentwicklung (Rhizotronsystem). Die Türme zwischen den Plattenreihen bewegen sich ständig von Platte zu Platte, ziehen diese ein und fotografieren das Wurzelsystem. Somit kann man in einzigartiger Weise nachvollziehen, wie die verschiedenen Pflanzen auf verschiedene Klimabedingungen im Wurzelbereich reagieren – neuartige Einblicke, die neue Erkenntnisse ermöglichen. Das ist mit riesigen Datenmengen verbunden, die innerhalb des IPK eine eigene wissenschaftlich Abteilung erfordern: Bio-IT. (Wobei die Gen-Techniker wohl noch mehr Daten produzieren.)



Trotzdem geht ziemlich viel. Man hat ein Jahr komplett draußen auf dem Feld die klimatischen Faktoren mit den entsprechenden Reaktionen der Pflanzen dokumentiert und im nächsten Jahr mit der gleichen Pflanzensorte in der Phäno-Sphäre nachgestellt. Der Vergleich zeigte, dass die Phäno-Sphäre belastbare Ergebnisse produziert. Nun kann man verschiedenste Klima-Parameter fahren (bis hin zur Erhöhung der CO2-Konzentration) und sehen, was passiert. Das ist derzeit weltweit einzigartig!
Übrigens: Das IPK gehört zur „Leibniz-Gemeinschaft“. Diese publiziert unter leibnitz-magazin.de seit ein paar Jahren hervorragend gemachte Wissenschafts-PR. Hier der Direkt-Link zu den PDF-Downloads: https://www.leibniz-magazin.de/das-heft