Querfurt, Stadt & Burg

„Man könnte mal wieder einen Ausflug nach Querfurt machen!“ In den letzten Jahren hatten wir mehrfach diese Idee, aber es kam nie zur Umsetzung. Sage und schreibe 20 Jahre ist unsere letzte Tour nach Querfurt her! Und hätte ich nicht ein paar Bilder davon, könnte ich mich eigentlich nicht mehr daran erinnern.

Um so schöner nun aber unser Samstag-Vormittag Mai-Spaziergang durch die Stadt und der anschließende Besuch der großen Burganlage: Querfurt ist auf jeden Fall eine Reise wert!

Etwa 5km sind es geworden (Karte: OpenStreetMap)

Die Stadt

Die alten Fotos beweisen es. Wir waren schon einmal hier. Aber wir betrachten die Stadt wie Erstbesucher. Uns gefällt das kleinstädtische, am Rande zum dörflich wirkende Ambiente. Dazu trägt natürlich auch das herrliche Maiwetter bei – aber es ist tatsächlich vor allem das Stadtbild, das uns gefällt. Kleinteilig, (meist) schön saniert, mit Menschen in der Innenstadt, die in Ruhe ihre Erledigungen machen, mit relativ viel Gastronomie und kleinen Geschäften.

Unsere Strecke führt über den beschaulichen Friedhof, weiter zum Braunsbrunnen, wo die Pfingstburschen ihren Festplatz auf Vordermann bringen, vorbei am Enten-/Angelteich, dem gerade das Wasser abgelassen wird. Das sinnvoll dimensionierte Stadtbad leuchtet regelrecht im Sonnenschein, ist aber noch nicht in Betrieb. Der Weg hoch zur Burg wird viel weniger anstrengend als gedacht.

Mai-Morgen an der Stadtkirche St. Lamperti
Unsere erste Entdeckung: Ein Gelehrten-Denkmal mit Waschanleitung?!

Wir haben hier den da Vinci von Querfurt: Jacob Christian Schaeffer, nebenbei auch Erfinder der Waschmaschine … https://de.wikipedia.org/wiki/Jacob_Christian_Sch%C3%A4ffer

Querfurt, Markt mit Rathaus
Kleiner Markt mit stattlichem Rathaus
Sonnenuhr am Querfurter Rathaus
Wie war das mit der Sommerzeit und dem Sonnenstand?
Die Innenstadt liegt auf dem Niveau der Burg. Sichtachse vom Markt zum Pariser Turm der Burg.
Sicht vom Pariser Turm zur Altstadt. Mit Rathaus und St. Lamperti. (2005)
Rathaus Querfurt
Das Querfurter Rathaus. Auch von hinten solide.
gelungene Innenstadt-Gestaltung
Auf dem Weg zum Friedhof bleibt die Burg im Blick.
Der Baum wurde sicher nach dem Begräbnis gepflanzt.
Figurengruppe auf dem Querfurter Friedhof.
Und zu Himmelfahrt machen sie nichts? (Geschlossene Gesellschaft?)
Braunsbrunnen, Querfurt
Die Brunnenanlage wird mit eigenem Wasser gekärchert. (Pfingsten ist nicht weit)
Braunsbrunnen, Querfurt
Auch am Enten-/Anglerteich wird Vereinsarbeit geleistet.
Freibad Querfurt
Kein Ententeichwasser!
Sicht vom Pariser Turm (2005)

Die Burg

Wir betreten „eine der größten und ältesten Burgen Mitteldeutschlands“, so der Werbetext im Flyer. In den letzten Jahren hat man hier 30 Mio Euro verbaut. (Ja richtig, das war auch ein Grund, weshalb wir nicht schon eher nach Querfurt kamen.) Jetzt sieht alles schmuck aus, von Ruine keine Spur.
Hollywood soll sich für nächstes Jahr schon angesagt haben, denn diese Burg ist auch ein begehrter Drehort für historische Filme. (Mal sehen, ob Donald das durchgehen lässt …)

An unserem Besuchs-Samstag war überraschend wenig Betrieb. Die Würstchenbude machte extra für eine Biker-Gruppe den Grill heiß, hatte aber für uns nichts übrig 🙁 Ich hoffe mal, das ist nicht immer so.
Die Ausstellungen im Museum können wir sehr empfehlen: Reichhaltig, familientauglich, auf der Höhe der Zeit – da werden wir als Weißenfelser richtig neidisch.

Beeindruckend! (Nordostbastion)
Burg Querfurt, Museum
In dem ehemaligen Korn- und Rüsthaus ist heute das Museum. (Dahinter der Pariser Turm, den wir aber bei diesem Besuch nicht besteigen. Ich weiß nicht mal, ob das überhaupt geht – sorry.)
Entree zur Dauerausstellung. (Haben die Ritter die Warnweste erfunden?)
Da sind sie alle aufgereiht: Die Herzöge der Sekundogenitur Sachsen-Weißenfels, zu der auch Querfurt gehörte.

Die kurzen Zusammenfassungen unter den Porträts sind aus Querfurter Sicht formuliert und brachten mir neue, interessante Interpretationen und Fakten.

Der Abzweig zur Sonderausstellung „Ritterorden Ordensritter“.
Nicht meine Konfektionsgröße …
Wer will, der darf sich schlagen lassen … zum Ritter
Burgkirche Querfurt
Die Burgkirche muss auch noch …
Barock ausgemalte Romanik
In der Vierung, mit südlicher Seite. Was haben wir denn da?
Das „CCC“ kenne ich doch!

Es ist das „Logo“ von Herzog Christian von Sachsen-Weißenfels (1682 – 1763). Und es ist genau so markant wie in dem gemalten Himmel an seinem Sarkophag in der Gruft von Schloss Neu-Augustusburg zu finden:

2020 hatte ich diesen Kalender gestaltet – und bin deshalb auch etwas vertrauter mit dem Thema.
Burg Querfurt
Und draußen scheint die Sonne!
Burg Querfurt
Die Südbastion
Auf ein baldiges Wiedersehen Querfurt!

… und dann schauen wir auch im Bauernmuseum vorbei, versprochen!