Der nächste größere Ort von Marielyst aus gesehen ist Nykøbing. (Oft mit „Nykøbing F.“ benannt, wobei das F für die Insel Falster steht. Es gibt allerdings auch Stadtteile, die auf der Insel gegenüber, auf Lolland liegen. Dort ist dann auch die Urlauber-Attraktion „Middelaldercentret“ zu finden.)
Wir stürzten uns aber nicht gleich ins Mittelalter-Vergnügen, sondern wollten auch etwas von der Stadt sehen.
Positiv empfand ich die lebendige Innenstadt mit vielen kleinen Geschäften. An manchen Stellen war zwar auch Abriss und Niedergang zu sehen, doch insgesamt bot sich ein interessantes Bild von Neuem und Altem, einem permanenten Gestaltungswillen mit Bodenhaftung. Eben irgendwie typisch dänisch, wie ich meine.
Der ausgediente Wasserturm wurde zu einem Künstlerwerkstatt-Ausstellungs-Caffee-Aussichtsturm umfunktioniert. Auf dem Marktplatz findet man neben einem oldstyle-Bärenbrunnen eine ultramoderne ichweißnichtwasdassoll-Plätscherei. Die Touristinfo hat Herberge in einem alten Kaufmannsladen gefunden (niedliches Dänemark).
Durch unseren dann doch etwas länger dauernden Stadtbummel kamen wir im Mittelalterzentrum leider etwas zu spät an: Die zwei Belagerungsschleudern wurden planmäßig kurz nach 12 abgeschossen … verpasst. (Wie wir hörten, soll es eindrucksvoll gewesen sein.)
Die anderen Highlights haben wir dann aber komplett – wenn auch bei nicht ganz optimalem Wetter – noch mitbekommen.
Erstaunt waren wir über sächselnde Mittelalter-Komparsen. Die machten hier bei freier Kost und Logie ihren Urlaub. Von 10 bis 16 Uhr mussten sie dafür stilecht das Dorf beleben. Was es alles gibt!
… und da gibt es noch viel mehr zu sehen!!