A380 am Flughafen Leipzig/Halle

Eigentlich ist die A380 ein (wenn auch relativ junger) Dinosaurier. Riesengroß und etwas auf mittlerweile älterem Technikstand. Man fliegt heute lieber zweistrahlige Verkehrsflugzeuge. Die können nämlich fast das Gleiche leisten, wie ihre vierstrahligen Konkurrenten – und bleiben dabei deutlich kostengünstiger.

Aber der Problemflieger hat noch immer Potential. Denn der Nachschub an neuen, aktuellen HighTech-Fliegern ist ins Stocken gekommen (wie so Vieles derzeit). Und so erscheint es der Lufthansa sinnvoll, die schon mit vakanter Zukunft in Spanien abgestellten A380 zu reaktivieren. Der Markt entwickelt sich nach Corona deutlich besser als erwartet. Man braucht möglichst schnell Kapazitäten. Schneller, als neue Flugzeuge beschafft werden können.

Doch so ein Flugzeug wie die A380 ist nicht ganz einfach wieder in Betrieb zu nehmen. Man spricht von 20 Mio € Inbetriebnahmekosten pro Flugzeug! Alle Komponenten müssen akribisch überprüft werden. Und die Piloten müssen ihre Lizenzen erneuern, denn sie sind zu lange nicht mehr die A380 geflogen.
Dazu gehört auch das Training des Landens und Durchstartens der Maschine. Wenn ich das richtig gehört habe, muss jeder Pilot (u.a.) diese Manöver mehrfach erfolgreich absolvieren, bevor er die A380-Lizenz bekommt.

Genau dies geschah heute auf dem Flugplatz Leipzig/Halle. Durch Zufall erfuhr ich davon und machte mich kurz entschlossen auf den Weg zum Fototermin mit der A380, die extra aus München im Anflug war.
Ich war eine halbe Stunde früher da und bekam schon keinen regulären Platz mehr auf dem Besucherparkplatz. Ca. 300 Neugierige warteten mit mir über eine Stunde – dann kam endlich die A380 in Sicht. Eine Frau fragte mich, ob sie sich vor mich stellen könne, ob sie mir die Sicht nähme. Kein Problem, kaum jemand ist so groß wie ich 😉
Nach dem ersten Vorbeirauschen des Brummers bemerkte ich, wie die Frau vor mir ihr Taschentuch bemühen musste. Sie war völlig zu Tränen gerührt!? Ich fragte, ob sie im A380-Fanclub sei. Worauf sie sagte: „Nein, das geht mir immer so, wenn ich die Power der Triebwerke höre und sehe, wie einfach die großen Dinger fliegen können.“ – und wahrlich, ich denke, auch Otto Lilienthal hätte Tränen in den Augen, wenn er das hier hätte sehen können!

Nach dem vierten Durchstarten bin ich wieder heimgefahren. Neu Ankommende fragten mich, ob schon alles zu Ende sei? – Nein, das geht noch eine ganze Weile …
Ich denke, allein auf dem Besucherhügel am Nordrand der Flughafens waren es über 500 Zuschauer. Mehr PR für den Flughafen Leipzig/Halle, für Airbus und für die Lufthansa kann es für eine Sache, die sowieso gemacht werden muss, nicht geben.

Der Besucherhügel beim Anmarsch vom Besucherparkplatz gesehen.
Rückblick auf den Besucherparkplatz und Radaranlage.
Gleich in der Nähe das Feuerwehr-Trainingszentrum des Flugplatzes.
Weißer Pfeil: Der Besucherhügel. Daneben das Feuerwehr-Trainingszentrum, wo gerade eine Übung läuft. (Das müsste auch sehr interessant vom Besucherhügel aus zu beobachten sein.) (Luftbild vom 23.6.2016)
Im Gesamtzusammenhang: Der Pfeil zeigt auf den Besucherhügel.
Egal, ob bunt angemalt oder legendäre Antonovs: Die spielen heute nur die zweite Geige.
Der zweite Rang füllt sich.
Huch! Da ist sie schon!
… und gleich wieder weg.
nördlicher Vorbeiflug
erneuter Anflug
Gib Gummi!
auch mit Zaungästen
A380 vor Leipziger Tower
Und wieder durchstarten!
Zurück auf Anfang
Erneuter Anflug. Kraftwerk Schkopau im Hintergrund.
Tausende Bilder werden das heute!
… völlig losgelöst von der Erde … (500 Tonnen können fliegen)
Mein Schlussbild. Und allzeit guten Flug!

Randbemerkung:
Dieser Beitrag über die A380 hat bei SCHAUFOTO.de die laufende Nummer 379 … knapp daneben 😉