Leipzig am Montag

Wenn man unbedingt an einem Montag einen Ausflug machen will, hat man es etwas schwieriger bei der Auswahl: Montags haben viele Ziele zu.
Beim Panometer ist dies zum Glück nicht so. Das hat täglich (auch an Feiertagen) von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Bei meiner Recherche fällt mir der gleich neben dem Panometer liegende Standort des MDR auf. Da gibt es eine Studiotour – auch am Montag. Die gewünschte Online-Voranmeldung zur Studiotour bekommen wir gerade noch am Sonntag Nachmittag hin. Kurz bevor wir am Montag uns auf den Weg machen, erreicht uns die Bestätigungs-Email, dass es klappt. Wie sich hinterher herausstellte, hatten wir dabei Glück. Die Führungen durch die Studios sind ziemlich beliebt und nicht unbedingt so ad hoc buchbar. (Vor und nach uns wurden ganze Busladungen durchgeschoben. Unsere Führung zählte lediglich 5 Besucher, was die ganze Sache ganz angenehm machte.)

MDR Studiotour

Die Studiotour beginnt in der Media City Leipzig, einem großen Gebäudekomplex, in dem verschiedenste Firmen aus dem Mediengeschäft ihren Sitz haben. Im Gegensatz zum gleich benachbarten („echtem“) MDR werden diese Firmen nicht öffentlich rechtlich betrieben, sondern agieren privatwirtschaftlich.
Die Studiotour verlief im Wesentlichen wie auf der Website angekündigt (https://mdr-die-studiotour.de/), weshalb ich hier nicht weiter texten will, sondern gleich die Bilder mit meinen kurzen Anmerkungen bringe:

Die Serie „In aller Freundschaft“, die zum Großteil in der Fake-„Sachsenklinik“ spielt, haben wir zwar noch nie geguckt – aber man kann sich ja mal so ein Studio zeigen und erklären lassen.
Hier können wir schon eher mitreden. Das sind die Studiobauten des „MDR Riverboat“ von außen.
Im Riverboat-Circle. Mehr als 450 Lichtquellen erhellen die Szene bei Sendebetrieb. Für uns wird kein Extra-Fotomach-Licht angeschaltet. Aber ich krieg das trotzdem hin.
Wir streifen nochmal die Sachsenklinik.
Seitenblick in den Fundus.
Tolle Krawatten!
Und nun sind wir auf dem Gelände des MDR.
Vorplatz des MDR-Hauptgebäudes mit historischen Bauten des ehemaligen Schlachthofs.
Dahinter die Kuppel des Panometers.
Die Glasfront des MDR-Hochhauses ist wie der Bildschirm eines alten 4:3 Fernsehgerätes gebogen.
Von 55 Zoll 4k Flatscreens konnte man zur Bauzeit des Gebäudes nur träumen.
Kunst im Foyer
Das Fernsehstudio von MDR-Aktuell
Einblick ins Studio von MDR Aktuell. (Mit robotisierten Kameras.)
Die Wetterecke gibt es nur in Grün.
„Hier ab 4“ hieß die Sendung früher, jetzt „MDR um 4“. Egal, um diese Zeit gucke ich eigentlich kein Fernsehen. Jetzt werde ich allerdings auch mal reingucken, um zu sehen, wie das Studio im TV wirkt.

Übrigens: Hier wird noch mit konventioneller Lichttechnik (also kein LED) gearbeitet. Das sind einige 1000 Watt, die nebenbei heftig Wärme fabrizieren. Damit es nicht zu unangenehm wird, gibt es unter der Studio-Decke (also oben) ein Kühlrohrsystem.

In Ruhestellung.

Die Bilder zeigen längst nicht alles.
Ein besonderes Highlight bei der Studiotour ist das Mini-Nachrichten-Studio, das für die Besucher zum Ausprobieren bereitsteht. Wer genug Mut hat, kann sich dort bei einer Sprechprobe aufnehmen lassen und dann das Video samt Originalvorspann und eingeblendetem Hintergrund als Datei auf einem USB-Stick mit nach Hause nehmen.

Panometer

Das Leipziger Panometer ist das Ur-Panometer. Hier begann Yadegar Asisi im Jahre 2003 seine wahrlich große Idee zu realisieren. Mit einem Panorama vom höchsten Berg der Welt, nebst einer wunderbaren Begleitausstellung zur Erstbesteigung. (Die es leider nur bei der Erstausgabe so gab.) Wir besuchten im Laufe der Jahre mehrere der Asisi-Panoramen und waren nie enttäuscht. (https://schaufoto.de/tag/asisi/)
Immer wieder folgten weitere Standorte und Themen, wobei die Unternehmung erfolgreich blieb – was ich für beachtlich halte!
Es gab also keinerlei Zögern bei der Frage, ob wir uns auch das aktuelle Panorama „Die Kathedrale von Monet“ ansehen.

Panometer Leipzig
„Nur noch bis 7. Januar 2026“ ??? – Wir haben den 5. Mai 2025! Was soll die Aufgeregtheit?
Es ist immer wieder ein besonderes Ambiente.
Die Stupa im Vordergrund ist ein Glücksbringer für Asisi aus seiner ersten Panorama-Ausstellung.
(Und passt hier eigentlich nicht.)
Mit diesem Panorama werde ich irgendwie nicht warm. Mir fehlen die vielen Details, mit denen es Spaß macht, das Riesenbild zu entdecken.

Und da fällt mir wieder die Idee mit dem animierten Panorama ein, das freilich nur per zusammensteckbaren LED-Screens oder überlappenden Beamer-Projektionen, angesteuert durch fette Rechner, realisierbar wäre. Ob Asisi daran werkelt? In Las Vegas gibt es ja schon so etwas.