oder: Mit Ludmilla in die Goldene Stadt
Ein wenig verrückt muss man schon sein, um sich auf solch eine Tour (Tortur?) einzulassen: An einem Tag mit dem Sonderzug hin und rück nach Prag, um sich dort für gute 5 Stunden die Stadt ansehen zu können.
Veranstaltet hat die ganze Reise der Thüringer Eisenbahnverein e.V. und Startpunkt war Erfurt. Wir als Weißenfelser waren also Zusteiger und hatten mit insgesamt etwas mehr als 10 Stunden deutlich weniger Gesamtfahrzeit als die Erfurter und Weimarer. Die hatten auch noch das Pech, dass wegen Baustellensperrung auf der Rückfahrt eine Umleitung hinzu kam …
Zu unserer Überraschung passten wir Weißenfelser gerade noch in den Zug mit seinen 8 DR-Reisezugwagen (+ Mitropa) – ausverkauft! Durch die gute Planung und Organisation (auch vor Ort durch die Weißenfelser Eisenbahnfreunde) fanden wir aber ohne Probleme unseren Platz. Auch unsere Sitznachbarn passten in den positiven Ersteindruck. Auf geht’s nach Prag!
Zu einem Großteil waren die Mitreisenden eindeutig Eisenbahn- und Technikfans, denen schon die Fahrt an sich wichtig war. Aber es gab auch jede Menge Fans, die an der Strecke standen (selbst in Tschechien) und unseren Sonderzug mit der Ludmilla vorne dran filmten und fotografierten. Bei Dampfloks habe ich das ja auch schon gemacht … aber bei russischen Dieselloks?
Nachdem ich den Eintrag bei der Wikipedia gelesen habe (https://de.wikipedia.org/wiki/DR-Baureihe_130) kann ich allerdings nachvollziehen, dass man sich dafür interessiert.
Übrigens, unsere Ludmilla war von der Sorte Vmax=120km/h und schaffte diese spielend, wenn sie durfte.
5 Stunden für Prag – reicht das?
Natürlich ist diese Stadt auf jeden Fall viel mehr als nur 5 Stunden wert! Dies meine ich vor allem auch nach diesem Tagesbesuch, den ich mit meinen vorherigen Prag-Touren vor einigen Jahren vergleichen kann. Prag war schon immer eine schöne Stadt, aber sie hat in meinen Augen nochmals zugelegt.
Wir hatten uns vorher eine Wegstrecke ausgedacht, die dem Zeitrahmen und unseren Interessen gerecht wurde. Eingeplant waren zwei Erholungs-Kneipenstopps mit möglichst urig-landestypischem Flair. (Zu denen ich hier nichts weiter sage, weil es davon jede Menge Auswahl in der Stadt gibt.) Klar war auch, dass es für irgendwelche Museumsbesuche nicht reicht. Auf öffentliche Verkehrsmittel wollten wir nicht angewiesen sein. Kurz und gut: Unseren Plan konnten wir vollständig umsetzten und somit höchst zufrieden die Heimreise antreten. Prag in 5 Stunden kann man durchaus mal machen!