Lieblingsbilder #001 #002
Vor 10 Jahren waren wir ziemlich weit hinten im Ötztal im Urlaub. Vent heißt der Ort – und er nennt sich auch „Bergsteigerdorf“. Man will sich damit von dem Massentourismus, wie er z.B. in Sölden stattfindet (auch im Ötztal), abgrenzen.
Wir sind zwar keineswegs Bergsteiger – aber auch keine Remmidemmi-Schickimicki-Touristen. Und so lenkte dieser Tourismus-Ansatz unsere Aufmerksamkeit erfolgreich auf den kleinen Alpen-Ort.
Mit 3406 Meter Höhe ist die Talleitspitze ein ganz schöner Brocken – der aber kaum eine bergsteigerische Rolle spielt, weil die noch größeren und bekannteren Brocken, wie Similaun und Wildspitze, in der nahen Umgebung viel mehr locken.
Aus fotografischer Sicht hat man in den Alpen immer das Problem mit der Darstellung der Größenverhältnisse. Auch hier in diesem Bild sind die Dimensionen nicht unbedingt offensichtlich. Die Kirche mag als Maßstabsgeber dienen – führt aber zu keinem belastbaren Ergebnis. Der Höhenunterschied zur Spitze der Talleitspitze beträgt keine 10 oder 20 Kirchturmhöhen, sondern satte 1500 Meter. Auch die Entfernung ist wesentlich größer, als im Bild erkennbar.
Trotzdem halte ich das Bild für gelungen. Der frisch eingeschneite Berg vor dem grünen Tal (Anfang September) und der damit gegebene Kontrast machen das Bild zum Hingucker. Es ist ein Lieblingsbild von mir 😉
Das Dimensionen-Defizit des ersten Bildes kann mein zweites Lieblingsbild etwas ausgleichen: Das kleine Vent vor der Talleitspitze wirkt wie eine bedrängte Bastion der menschlichen Zivilisation.