Wir sind im historischen Ostpreußen unterwegs. Familiär gesehen haben wir keinerlei Beziehung zu diesem geschichtsträchtigen Gebiet. Trotzdem erahnen (erlesen) wir die noch heute wirkenden Fatalitäten der hier stattgefundenen Geschichte.
Elbing und Frauenburg sind unsere Ziele – und wir sollten diese heute eigentlich mit Elbląg und Frombork bezeichnen. Doch das geht mir nicht ganz so flüssig über die Tastatur. Möge man es mir an dieser Stelle nachsehen, denn wir sind ja vor allem auf der Spur zur alten Geschichte dieser Orte.
Elbing klingt wie „Herr der Ringe“, hat aber weder damit noch mit dem Fluss Elbe zu tun. Das Modell des historischen Elbing im Rathaus lässt eine großartige Vergangenheit erkennen. Doch mit dem letzten Krieg war Schluss mit der gewachsenen Großartigkeit. Die Stadt muss sehr gelitten haben. Das heutige alte Zentrum besteht zum Großteil aus historisierenden Neubauten.
Frauenburg ist ein verschlafener Ort, zu dem kaum Fremde kommen würden, wenn es nicht den Dom samt großer Burganlage und Kopernikus-Geschichte gäbe. Offensichtlich hat man auch hier viel investiert und hält alles schön in Schuss.
Auf dem Aussichtsrundgang des massiven Glockenturms hören wir Deutsch mit thüringischem Einschlag – und kommen ins Gespräch. Es ist ein Camper-Ehepaar, das auf „Kreuzfahrt“ ist. Wir kennen uns nicht. Aber wir bekommen heraus, dass wir gemeinsame Bekannte haben. Die Welt ist ein Dorf. Auch hier hinten am Ende der EU 😉