Bis zur Abfahrt unseres Dampfers nach Pillnitz hatten wir planmäßig ein paar Stunden Zeit zum Schlumpern durchs historische Zentrum Dresdens. Wir würden schon etwas finden, was wir noch nicht kennen und was uns interessiert – so die Grundidee.
Und freilich waren die Brühlsche Terrasse und die Frauenkirche wiederholte Anlaufpunkte. Das Baugeschehen am Neumarkt scheint in die Endphase gekommen zu sein. Beim nächsten Dresden-Besuch werde ich die Frauenkirche wieder hochsteigen und Vergleichsbilder machen.
Doch diesmal sollte es ein anderer Turm sein: Der Hausmannsturm vom Residenzschloss. Denn ich sah dort oben Leute stehen, die sich gegenseitig die Stadt zeigten – Touristen! Also können wir da auch rauf!
Doch wie geht das? Der Begriff Hausmannsturm war mir in dem Zusammenhang nicht geläufig und ein Eingang war irgendwie nicht zu finden. So gingen wir schließlich in den Kleinen Schlosshof (das ist der mit der modernen Kuppelkonstruktion) und wurden fündig. Hier bekamen wir ein „KombiTicket Schlosskapelle/HT“ zu einer Sonderausstellung in der Schlosskapelle, „Zutritt Hausmannsturm inklusive“.
Der Zugang zu unserem Wunschturm sei im Großen Schlosshof zu finden, einfach schräg hinüber. Doch als ich diesen Schlosshof sah, war mir das erstmal egal: Was für ein herrlicher Platz! Was für ein Fotomotiv!! (Wenn auch immer noch nicht ganz fertig. Allerdings macht die Wiederherstellung dieser Renaissancepracht garantiert richtig viel Arbeit. In der Galerie habe ich ein Bild vom baulichen Zustand im Jahr 2001 mit eingefügt.)
Auch der Hausmannsturm wurde innen offensichtlich komplett betonmodernisiert und stabilisiert. Einen Fahrstuhl gibt es trotzdem nicht. Aber darüber beschwere ich mich nicht. Denn sonst hätten wir die Zwischenaussichten (wenn auch nur durch angestaubte Fensterscheiben) und die Uhrenmechanik nicht gesehen.
Die Aussicht vom Rundgang hat uns geradezu euphorisiert. Freilich hatten wir auch das beste denkbare Wetter. Aber auch die Lage des Turmes ist sehr interessant. Für mich übertrifft dieser Aussichtspunkt sogar den der Frauenkirche, denn man ist mehr drin im Stadtbild.
Nach dem Abstieg sahen wir uns dann auch noch die Schlosskapelle an, was etwas Verschwendung war, denn wir hatten immer noch die Bilder von der Turmaussicht im Kopf.