Die 5. Etappe unserer Alpenüberquerung
Mit 900 m stehen heute in der Routenbeschreibung die meisten Tages-Höhenmeter nach oben an, die zu bewältigen sind. Trotzdem wird dies nicht die anstrengendste Etappe. Zahlen sind eben nicht alles!
Der Veranstalter gibt uns wegen der Gefahr von Murenabgängen eine Routenänderung bekannt. Wir starten bei nicht einschätzbarem Wetter. Zum Glück bleibt es aber den ganzen Tag trocken. Bei Regen stelle ich mir im Nachhinein die Strecke ziemlich gruselig vor – das Wetter gehört in den Bergen immer mit dazu.
An der Pfundsalm sehen wir eine ökologische Art der Milchkühlung. Einige Höhenmeter weiter werden wir wieder auf den Boden der landwirtschaftlichen Tatsachen gezogen: In hohem Bogen wird Gülle über Alpenrosen verspritzt. Der Traktorist hatte uns wohl nicht gesehen …
Als wir dann endlich auf dem Kamm innehalten wird ganz langsam die Rastkogelhütte von Wolkenfetzen befreit. Die Hoffnung auf noch bessere Sicht erfüllt sich leider nicht, es zieht immer wieder zu und es gibt keine gute Fernsicht. Aber erstmal gibt es eine Rast. Zwar meldet die Küche in der Rastkogelhütte einen Rohrbruch – eine (völlig ausreichende) Grundversorgung wird aber aufrecht erhalten.
Den Wander-Endpunkt von heute, „Melchboden“, erreichen wir ohne größere Anstrengung über wunderbare Alpenrosenhänge. Der Bus, der uns nun ins Zillertal bringen soll, kommt allerdings erst in 1,5 Stunden. Wir fragen nach – und bekommen eine Mitfahrgelegenheit bei einer Seniorengruppe des Deutschen Alpenvereins und haben somit noch Muße, in Mayrhofen etwas Geld auszugeben. Das Hotel gefällt uns auch wieder ganz gut. So kann es weitergehen.