Der Saurierpark bei Bautzen (in Kleinwelka) ist ein Unikum – auch wenn Dinosaurier heutzutage eigentlich omnipräsente Sympathieträger in diversen anderen Freizeitparks sind. Denn dieser Saurierpark hat eine eigene, unverwechselbare Geschichte. Er entstand anfangs nicht aus wohlkalkuliertem Profitinteresse, sondern aus Interesse an der Sache selbst, der unglaublichen Ära der Dinosaurier.
Ein einzelner Enthusiast hat das Ganze angestoßen. Franz Gruß begann 1978 (tief in der DDR) seinen ersten lebensgroßen Dino zu modellieren, im eigenen Garten. (Und natürlich war das ein T-Rex.) Damals hätte wohl selbst er sich nicht vorstellen können, welch großartige Sache daraus einmal werden würde. Aber schon zu DDR-Zeiten konnte er überzeugen und bekam die Leibniz-Medaille der Akademie der Wissenschaften der DDR verliehen. Nach der Wende auch das Bundesverdienstkreuz am Bande …
Wir besuchten den Saurierpark an einem Freitag, in der Ferienzeit, mit unserem 4-jährigen Enkel, der für sein Alter ein schon beachtlicher Dinosaurier-Kenner ist. Kurz nach Öffnung des Parks waren wir vor Ort und freuten uns über den noch unverstopften Zugang zum Park. Wir ließen absichtlich die ersten Highlights links liegen und strebten direkt zur „vergessenen Welt“.
Dort fanden wir einen hervorragend gestalteten, verlassenen Jurassic-Park. Ein beeindruckendes Dino-Grummeln machte unserer Fantasie Beine: Es ist hier nicht ganz ungefährlich! Unser Kleiner war jedenfalls voll gebannt und ließ sich nicht zu jedem Weg, den wir gehen wollten, überreden. Das punktgenau abgestürzte Flugzeug regte zur Diskussion darüber an, was hier wohl geschehen sei. Erstaunlich, was sich ein 4-jähriger schon alles zusammenreimen kann, wenn man ihn moderierend in die Spur bringt.
Der folgende Park-Bereich war dann die pure Entspannung. Lebensgroße, graue Beton-Dinos standen mehr oder weniger friedlich im Wald … und es begann zu regnen. Das lag freilich nur daran, dass ich es versäumt hatte, die Regenschirme mitzunehmen. Zum Glück fanden wir Unterschlupf in einem Dinobauch (siehe Foto). Doch es dauerte dann mit dem Regen so lang, bis ich die Geduld verlor und mich auf den Weg zum Parkplatz machte, um die Regenschirme aus dem Auto zu holen.
Im Eingangsgebäude war Halligalli angesagt. Alles drängte und stoppte gleichzeitig. Ich hatte zu tun, mein Vorhaben umzusetzen. Aber es gelang und es hörte dann auch bald auf zu regnen.
Vorbei am Kletter-Urwald und Brachio-Saurus, durch den Sauriergarten und die vielen anderen Stationen verbrachten wir einen interessanten Tag, der uns angenehm in Erinnerung bleiben wird. Der Dinosaurierpark ist ein lohnendes Ziel, auch wenn man (wie wir) über 200 km Anfahrt hat.
(All die hier gezeigten Bilder zeigen keine 10 Prozent des ganzen Parks.)