Röcken, Michlitz, Bothfeld
Wir sind in tiefer Provinz, auf dem Präsentierteller der Leipziger Tieflandsbucht, zwischen Weißenfels und Lützen. Hier ist alles flach und weit – und langweilig? Egal, wer sich wie ich der Heimat-Fotografie widmet, sollte seine nähere Umgebung schon etwas genauer kennen. Und zwar aus eigener Betrachtung. Da gilt es noch immer, ein paar meiner verbliebenen weißen Flecke zu beseitigen: Bothfeld und Michlitz, dort war ich noch nie.
In Röcken, unserem Start- und Endpunkt, war ich freilich schon mehrfach. Schließlich ist dies der „wichtigste Ort der Welt“, wie ich heute erfuhr. Na, den kannte ich ja zum Glück schon, wäre fatal gewesen. Doch auch hier gab es Neues für mich: Endlich bekam ich die Nietzsche-Gräber in gutem Licht. Und das „Röckener Bacchanal“ wirkte auch wieder anders.
Zu den in der Nähe liegenden Orten Michlitz und Bothfeld gibt es gut ausgebaute Fußwege. Wir liefen eine kleine Runde über 3,5 km und machten uns Gedanken über das ruhige, geordnete Landleben, das es hier wahrscheinlich noch gibt. Die gepflegten Kriegerdenkmale kontrastierten in meiner Wahrnehmung zur ebenfalls öffentlich gezeigten Karnevalsbegeisterung – aber so ist das Leben. Auch in der Provinz.