Am Ende unserer Geiseltalsee-Umrundungstour hatten wir eine 27 km-GPS-Spur auf dem Handy und mehr als 300 Bilder auf dem Kamera-Chip. Zusammen mit dem ebenfalls erlaufenen Erholungsbedarf kam ich damit auf zwei bis drei Tage Nachbereitung. Der Erholungsbedarf war schnell gedeckt. Die Bildsichtung und Bearbeitung brauchte dann aber Zeit bis Ende Dezember. (Immer kam etwas Wichtigeres dazwischen.) Somit schaffe ich es gerade noch bis zum Jahresende, diesen Beitrag in 2018 einzubauen (wir gingen die Tour am 12. Oktober) – ein magerer Jahrgang bei SCHAUFOTO, obwohl noch reichlich Material vorhanden ist.
Wir beginnen unsere Tour am Aussichtsturm Stöbnitz (Sonnenaufgang!). Nach einer Stippvisite auf dem Campingplatz suchen wir den Zugang zum Uferweg in Richtung Norden. Die Umzäunung des Campingplatzes ärgert uns dabei ein wenig. Auf dem Uferweg läuft es sich dann ganz gut, auch wenn es teilweise durch Kohlestaub geht. Geradezu malerisch sind die vielen kleinen Zugänge zum Wasser im Morgenlicht.
Unterhalb der Weinberg-Halde ist der Weg zur Fahrstraße ausgebaut und nicht mehr ganz so schön zum Gehen. Zumal es nun auch in Richtung der immer noch aufgehenden, blendenden Sonne geht. Doch das ist für uns kein Grund zur Beschwerde: Wir haben Mitte Oktober und das Wetter ist zum Wandern sehr angenehm. Wir machen eine erste Rast mit weitem Blick über den See.
Unsere Mittagspause haben wir dann bei Frankleben, am Eis-Truck des (G)eis(el)taler Cafes. Der EisTrucker erzählt von einer wahnsinnig heißen Saison, die seine Kühlmaschinen fast zum Glühen brachte. Und wenn man von seinem Standort aus auf dem See den gekräuselten Kreis auf dem Wasserspiegel sehe, so sei dies ein Zeichen dafür, dass man wieder Wasser in den See pumpe. Wohl als Ausgleich für die immense Verdunstung in diesem Sommer.
Ein paar Meter weiter, am Abfluss des Geiseltalsees, sehen wir, dass da zur Zeit nichts abfließt. Aus einem Rohr unterhalb des Sperrwerkes kommt zwar Wasser heraus. Ich vermute aber, es ist abgezweigtes Pumpwasser. Damit die Geisel im weiteren Verlauf nicht austrocknet.
Auf unserem Weg zur Braunsbedraer Seebrücke kommen wir an schönen Badestellen mit bestem Wasser vorbei. Die müssten wir mal im Sommer ausprobieren …
Braunsbedra hat eine Marina im Gardasee-Format. Gut, dass man investiert! Hoffentlich mit entsprechendem langfristigen Erfolg. Auf dem Geiseltalsee fehlt dazu meiner Meinung nach noch ein regelmäßiger Schiffsverkehr (Mücheln – Frankleben – Braunsbedra – Mücheln).
Trotz unserer erholsamen Rast im Besucherzentrum Braunsbedra wird die weitere Strecke langsam aber sicher anstrengend. Wir gehen auch nicht mehr möglichst nah am Ufer, sondern nutzen den Radweg. Das funktioniert im Moment ganz gut – in Druckzeiten mit viel Radverkehr ist das für Wanderer wohl weniger angenehm.
Die Marina Mücheln wird schließlich zu unserem letzten Rastplatz. Ich bin froh, dass es nicht nur Cola Zero gibt. Ich brauche jetzt den Zucker! Denn noch einmal wollen wir auf die Anhöhe bei Stöbnitz, um den Ausblick im Nachmittagslicht zu genießen.