In Frauenwald war ich zwar schon ein paar Mal, doch immer nur kurz, weil immer bei schlechtem Wetter. Ich kenne den Ort eigentlich nur wolkenverhangen und vor Nässe triefend.
Doch diesmal war Sonnenschein angesagt. Die geplante 10 km – Umrundung des einzigen den Rennsteig überragenden Ortes im Thüringer Wald konnte wohlgemut angegangen werden.

Parken kann man gleich am Ortseingang, dort wo der kitschige Hirsch auf geschichtsschwangerem Stein mit Betonanmutung steht. Im großen Bogen näherten wir uns planmäßig einem noch viel größeren Betonklotz mit Geschichte, dem ehemaligen NVA Erholungsheim „Auf dem Sonnenberg“. Der 1976 übergebene Bau bietet von den oberen Etagen garantiert einen Super-Ausblick. Ausprobieren konnte ich es leider nicht. Mein Mut reichte lediglich zu ein paar Einblicken in den demolierten, aber in der Bausubstanz immer noch sehr stabil wirkenden Bau. In diesem Frühjahr soll nach langem Hin und Her abgerissen werden.
Nachdem ich ähnliche Bauten im Westteil des Harzes und auch in den Alpen gesehen habe, wundere ich mich darüber, dass man hier abreißt. Aber ich kenne nicht alle Fakten und Zusammenhänge. Ich denke nur, liefe hier noch immer der große Hotelbetrieb, so würde dies dem ganzen Ort und der näheren Region gut tun.
Das soll nun aber nicht heißen, dass es keinen Tourismus in Frauenwald gäbe. Wir hatten in Sachen „Wo machen wir Mittag?“ sogar die Auswahl. Auf den Tipp eines Einheimischen hin wählten wir schließlich die „Frauenwalder Bauernstube“: Volltreffer! In knallvoller Gastwirtschaft gab es gute Hausmannskost und einen Wirt der DDR-Storys vom nicht aufgehängten Honecker-Bild und hohen Dienstgraden während der Hauptsaison darbot. Zufrieden und belustigt ging es schließlich weiter zum Parkplatz – was will man mehr von solch einer Tour?!















Auf Wunsch einer einzelnen Dame noch dieser Nachtrag: Gleich am Parkplatz gibt es etwas zum Thema Bahnanschluss Frauenwald. Dazu das Bild und dieser Linktipp:
https://de.wikipedia.org…Bahnstrecke_Rennsteig_Frauenwald

Nachtrag vom Jahreswechsel 2021/22
Eigentlich wollten wir die Tour von 2016/17 wiederholen, doch das Wetter hatte etwas dagegen. Trotzdem ließen wir uns das Nachgucken am alten Hotelstandort nicht nehmen. Hier zwei Beweisbilder davon:

