Wer mit touristischen Ambitionen nach Freyburg (Unstrut) kommt, der sieht sich die Neuenburg, die Sektkellerei, das Jahn-Museum, und freilich auch das Städtchen selbst mit seinen Weinbergen und den gastronomischen Angeboten an. Wir als Weißenfelser, die „gleich um die Ecke“ wohnen, kennen dies selbstredend schon alles. Aber da war doch noch etwas!?
Gegenüber von Freyburg war früher Sperrgebiet, da waren die Russen im Wald. Auf den Rödel kam man auch als Einheimischer nicht: „Stoi!“
Dies bestätigte uns ein Balgstädter, der einige Russen- und Ami-Storys auf Lager hatte. Auch, dass das arme Schweine waren, die Russen. Die hatten nichtmal richtig was zu essen. Und so kam es zu (illegalen) Schlachtefest-Hilfslieferung von den Einheimischen über den Sperrzaun hinweg. Gelebte Deutsch-Sowjetische Freundschaft? – Blödsinn! Reine Menschlichkeit war das!
Seltsam, dass auch hier die Natur unter der Miltärherrschaft gut gedieh. Die nach der Besatzung vorgefundenen Biotope weisen eine hohe Artenvielfalt auf und beherbergen so manche Seltenheit. Und noch mal seltsam: Wenn man der Natur freien Lauf ließe, würde alles zu wuchern und die Vielfalt verschwinden.
Deshalb überlässt man Koniks – zwar eingekoppelt, aber dennoch wild – die Landschaftspflege. Uns hat es gefallen: