
Drei Eisenach-(Wartburg-)besuche kann ich mit Bildern beweisen. Den Ersten im Juli 1971, den Zweiten im Oktober 2000 und den Dritten im Februar 2004 – und dann kam nichts mehr mit Eisenach!
Mit der Bahn ist Eisenach 134 km von Weißenfels entfernt, über die Autobahn 164 km. Das ist eigentlich noch nicht zu viel für einen Tagesausflug – hat aber trotzdem nicht zu öfteren Besuchen von uns geführt.
Doch nun sollte es sogar ein Übernachtungs-Aufenthalt werden. Ein Familientreffen war in Eisenach anberaumt. Wir reisten etwas eher an und nahmen uns den gewonnenen Tag Zeit für eine etwas andere Eisenach-Erkundung: Denn Eisenach ist bei weitem nicht nur die Wartburg!

Unser erster Stopp ist in der Georgenkirche, dort wo Johann Sebastian Bach getauft wurde und wo die Bachs über mehrere Generationen die Orgel spielten. Ein unerwartet skurriles Highlight finden wir in der Gruft der Kirche: Hoheitliche Särge im Hochregal.
Der weitere Weg durch die historische Altstadt zeigt gewachsene Strukturen und gediegene Restaurierungen. Auf unserem Weg zum Burschenschaftsdenkmal bestaunen wir die architektonische Vielfalt, auch wenn das Wetter etwas dagegen zu haben scheint.
Das Burschenschaftsdenkmal selbst belohnt uns mit interessanter Ausstattung und bester Aussicht. Auf dem Weg zum Reuter-Wagner-Museum verpassen wir leider die angekündigte Panorama-Aussicht (Navigationsfehler von mir), kommen aber genau um 14 Uhr an der Reuter-Villa an – vorher war sowieso noch nicht auf.
Eine freundliche kurze Einweisung bringt uns die Besonderheit des Museums nahe: Fritz Reuter hatte hier tatsächlich seinen Alters-Wohnsitz bauen lassen und man kann originale Ausstattungs-Details sehen – Richard Wagner hat zwar auch eine Beziehung zu Eisenach (Lohengrin!!), hat aber nie an diesem Ort gewirkt oder gelebt. Jedoch wird hier die zweitgrößte Wagner-Sammlung (nach Bayreuth) beherbergt und gepflegt. (Beides interessant!)
Danach geht es weiter durch das Villenviertel zurück zum Startpunkt. Dieses Erlaufen der Stadt Eisenach hat uns Spaß gemacht!




















(Meine Meinung: „Racheschwerter“, die aus Kriegs-Gräbern herausragen, sind Kriegshetze!)





(In dem Fall war es wohl auch Notwehr. Fritz Reuter war der bestbezahlte Autor seiner Zeit und genoss hohes Ansehen. Was auch zu vielen Besuchsanfragen diverser Verehrer führte.)

Übrigens: Fritz Reuter war auch ein Burschenschaftler und hat (auch deshalb) sieben Jahre Festungshaft erdulden müssen. Fast hätte man ihn hingerichtet. Im Museum kann man viele Details dazu finden.



