Als „Zeitzer Bogen“ wird ein Teil der Eisenbahnstrecke zwischen Weißenfels und Zeitz bezeichnet. Auf ihm wird im Wesentlichen der Höhenunterschied vom Saaletal zum Niveau der weiteren Streckenführung überwunden. Dies geschieht in einem weiten Bogen – Strecke statt Steigung ist nun mal besser für die Bahn.
Ich kann mich noch gut an die Akustik erinnern, die die Dampfloks im vom Zeitzer Bogen umschlossenen Wohngebiet Weißenfels West erzeugten. Als Stifte stellten wir uns gern auf die Beuditzbrücke, dort wo der Anstieg beginnt, und ließen uns vom aufbrausenden Dampf einnebeln. Imposant! Später hörte man hier die berühmte „Taigatrommel“ wummern.
Kurzer Einschub zur Baugeschichte:
Am 18. Oktober 1855 Beschluss zur Strecke Weißenfels – Zeitz – Gera
Am 5. November 1858 erste Probefahrt von Zeitz nach Weißenfels
Am 9. Februar 1859 Eröffnung der Eisenbahnhstrecke Weißenfels – Zeitz
So geht Eisenbahn! … noch Fragen?
Dass der Zeitzer Bogen nicht der üblichen Strecken-Stilllegung zum Opfer gefallen ist, hat wohl mit den heute noch regelmäßig fahrenden Tankzügen zwischen Zeitz und Leuna zu tun.
Für den Stadtteil Weißenfels West ist diese Bahnlinien-Führung ein Segen. Und damit meine ich nicht den kleinen Haltepunkt, der vor allem zu DDR-Zeiten für die vielen „Leuna-Pelzer“ wichtig war. Nein, es ist vielmehr der Effekt der Eingrenzung des Wohngebietes. Ohne diese Bahnlinie wäre das Wohngebiet schon weiter in Richtung Leißling gewachsen, es gäbe keinen grünen Gartenanlagen-Gürtel, es gäbe viel stärkeren Durchgangsverkehr, es wäre an dieser Stelle mehr Natur gefressen worden.
Ich selbst wohne nun schon über 60 Jahre hier und weiß es zu schätzen, zu Fuß ohne Umstände ins Grüne zu kommen. Womit ich beim Thema wäre: Meinen Blümchenbildern 😉
Auch wenn das alles etwas trivial erscheint, es macht mir Spaß, die im Zeitzer Bogen abgelichteten Blumen hier zu zeigen. Und es sollen noch mehr werden. Dies ist eine neue Serie von SCHAUFOTO.de!