Bei den Drei Gleichen

Wer die A4 zwischen Erfurt und Gotha befährt, kann sie nicht übersehen. Die drei Burgen, die hier die sanften Thüringer Hügel zieren und die „Drei Gleichen“ genannt werden – obwohl sie sehr unterschiedlich aussehen. Als Drei Gleiche wurden sie nach Überlieferung benannt, nachdem sie alle gleichzeitig durch einen Blitzschlag getroffen wurden und brannten. Die drei Burgherren waren wohl gleich genug fällig für den „strafenden Blitz“? (Meine Interpretation.)
Heutzutage zelebriert man diesen „Dreinschlag“ mit einem jährlichen Kultur- und vor allem Feuerwerk-Event, zu dem man sogar die Autobahn sperrt, damit es keine Kollateralschäden gibt.

Stichwort Autobahn: Wer die hier gezeigte Tour nachgehen will, kommt am besten über die A4, Abfahrt Wandersleben. In Mühlberg gibt es bei der Tankstelle am Ortseingang genügend kostenfreie Parkplätze. (Außer beim Dreinschlag wahrscheinlich.)

Burg Gleichen, Veste Wachsenburg, Mühlburg: Am Ende waren es 15 km laut GPS.

Burg Gleichen


Unsere erste Burg soll die Burg Gleichen sein. Flächenmäßig wohl die Größte der drei, gibt es nicht viel Erhaltenes oder Rekonstruiertes. Aber wahrscheinlich einen schönen Ausblick. Wir stehen 9.40 Uhr vor dem Burgeingang vor verschlossener Tür (öffnet 10.00 Uhr) und beschließen, nicht zu warten. Der Ausblick, den wir schon hatten, genügt uns.

Burg Gleichen, noch vom Parkplatz aus gesehen.
Ein paar Meter weiter: Erster Seitenblick auf die Veste Wachsenburg.
Und jetzt haben wir auch schon die dritte Burg (im Rückblick): Mühlburg
Nochmal zur Erinnerung: Ausfahrt Wandersleben. Einfach zu merken, wenn man hier wandern will.
Burg Gleichen
Nochmal die gleiche Burg 😉
Im Morgenlicht nach oben.
Die Mühlburg bei Mühlberg mit Autobahn (Man hört sie leider sehr deutlich, die Autobahn.)
gleich geschafft
WOW! Links die Wachsenburg. Über den grünen Bergrücken gehen wir nachher zur Mühlburg.
Fernsicht zur Wachsenburg, noch immer im Morgendunst.

Vor dem nun folgenden Marsch durch die vermeintlich langweilige Ebene hatte ich mich etwas gefürchtet. Aber es läuft sich munter weg – alles bestens! Und wir haben ständig unser Ziel vor Augen: Die Wachsenburg im Gegenlicht. (Zum Glück derzeit nicht mit Sommerhitze.)

Radweg ohne Radfahrer – fein!
Früher hat man hier Torf gestochen. Heute dient der Platz der Fischzucht.
Ganz allein sind wir doch nicht auf Tour.
Veste Wachsenburg
Durchblick zur Veste über seltsame „Badlands“ (Infotafeln vor Ort lesen!)
Mühlburg und Burg Gleichen im Rückblick beim Aufstieg zur Veste Wachsenburg. Rechts wieder die Badlands.
Ähnliche Sicht wie vorher, jetzt von Höhe der Wachsenburg.
akkurat

Veste Wachsenburg

Unser Höhepunkt der Tour will erklommen sein. Etwas außer Puste bezahle ich am Burgeingang die 5 Euro Eintritt pro Person.

Drinnen erwartet uns ein glatt durchasphaltierter Burghof mit festgeschraubten Tischen und Stühlen. Man hat wohl nicht ganz so gute Erfahrungen mit dem hier zeitweise auftretendem Massentourismus gemacht. Heute ist aber alles ruhig.
Turm und Museum sind als erstes dran. Die schöne Turmaussicht kann man leider nur durch Fensterscheiben haben. Das Museum wirkt eher wie ein Sammelsurium, hat aber durchaus Interessantes zu bieten. Mein Bauch knurrt mir dazwischen – wollten wir hier nicht Mittag machen?

Wir sind anfangs die einzigen Gäste im Burgrestaurant und werden ordentlich bedient. Die Speisenkarte gibt es per QR-Code aufs Handy. Die Preise sind dem besonderen Ort angepasst. Das Bestellte kommt in guter Qualität auf den Tisch. Wir verlassen die Burg zufrieden und ausreichend gestärkt für den Rest des Tages. Doch vorher noch kurz auf die Toilette. Wieviel besoffene Ritter sind wohl diese steile Treppe zum „stillen Ort“ schon heruntergekugelt? Fantasie macht die profansten Dinge zum Event 😉

Schon auf dem Weg zur Mühlburg: Bester Rückblick auf die Wachsenburg.

Mühlburg

Der Weg über den bewaldeten Bergrücken zur Mühlburg gefällt uns gut. Einen richtig tollen Ausblick gibt es aber erst von der Mühlburg selbst. Eintritt wird auch hier fällig: 2,50 Euro p.P.
Der unterhalb liegende Ort Mühlberg sieht richtig schnuckelig aus. Nachdem wir dort vor der verschlossenen Touristinfo stehen, wollen wir nur noch zum Auto. Reicht ja auch!

Mühlburg – die älteste Burg in Thüringen
Mit schönem Bergfried, kleiner Ausstellung und Mini-Gastronomie.
Fein zurechtgemacht, dieses Mühlberg!
Wolken ziehen auf. Morgen soll es regnen.
Ein letzter Blick auf die Burg Gleichen.
Ein letzter Blick auf die Veste Wachsenburg. (vom Bergfried der Mühlburg)