Im Wald bei Pödelist

Zwischen Freyburg an der Unstrut und Pödelist gibt es einen Wald, der gut zum Ausspannen, Abschalten und Wandern geeignet ist. Denn hier kommen keine Touristenmassen vorbei. Radfahrer finden keine asphaltierten Wege. Autotouristen keine extra Parkplätze.
Auch wir, die nur in 10 km Luftlinie von diesem Gebiet wohnen, sind ziemlich selten im Pödelister Wald unterwegs. Am letzten Sonntag waren wir zum dritten (oder vierten?) Mal dort – und ich habe nun endlich genug Bildmaterial, um daraus einen Beitrag zu machen.

Die Tour belief sich über 8,5 km, wobei ich empfehle, den zusätzlich eingefügten blauen Linien in der GPS-Karte zu folgen. (Wenn man denn die Tour unbedingt nachmachen will … es gibt genug Wege für eine individuelle Gestaltung. Und auch wir gingen hier schon andere Wege, als es auf dieser Karte zu sehen ist. Die folgenden Fotos sind von 2011, 2017 und 2023 und zeigen nicht nur Bilder von der dargestellten Strecke.)

In die Karte von OpenStreetMap (OSM) habe ich neben der GPS-Spur eine kleine Grafik des Jagdschlosses Friedenthal einmontiert. Dies ließ Herzog Johann Georg von Sachsen-Weißenfels an dieser Stelle vor 320 Jahren errichten – und ist heute fast überhaupt nicht mehr zu finden. Eine kurze Zeit gab es die Ambition, die Geschichte dieses Ortes nicht ins Vergessen abgleiten zu lassen. Doch leider fehlte wohl das Geld, diese Ambition aufrecht zu erhalten. Schon im Jahre 2017 waren die entsprechenden Schautafeln in einem so desolaten Zustand, dass wir uns in diesem Jahr erst gar nicht die Mühe machten, dort vorbei zu schauen.

Trotzdem gibt es hier ein paar Bildchen davon. Nicht zuletzt auch deshalb, weil ich mich im Jahr 2007 mit der Zeit der Sekundogenituren (350 Jahre Sachsen-Weißenfels, Sachsen-Zeitz und Sachsen-Merseburg) recht intensiv beschäftigte und ein 18 min Video zum Thema machte. Daraus zeige ich die kleine Sequenz mit der 3D-Visualisierung des Jagdschlösschens.

Das ist doch ein schöner Wald – oder? (2011)
(2017)
Die Beschilderung ist OK. (2023)
(Man findet von hier bis nach Santiago de Compostela, wenn man will.)
Wo kein Wald ist, ist Feld. So ist das hier. Sicht in Richtung Pettstädt. (2023)
Hier soll irgendwo die Napoleonseiche sein. (2023)
Machen wir den Abstecher? (2017)
So sieht also ein Bodendenkmal aus. (2017)
Aber hier gibt es tatsächlich noch etwas zu sehen! (2017)
Ob es das Schild noch gibt? (2017)
Erklärtafel zum Jagdschlösschen, hier als „Gartenpalais „Fürstenhaus““ bezeichnet. (2017)

Das Gartenpalais „Fürstenhaus“
Das „Fürstenhaus“ entstand als erstes Gebäude des Gartens „Friedenthal“ und wurde feierlich am 4. August 1703 eingeweiht. Das einstöckige Palais war ein zierliches, aus verschiedenen Pavillons zusammengesetztes Bauwerk. Zentrum war ein Hauptpavillon mit dem „Saal“ (ca. 7x5m, Höhe etwa 5m). Als Architekt des Fachwerkbaues ist Christoph Pitzler (1657-1707) anzunehmen. Die mit Holzschindeln gedeckten Dächer bildeten eine bewegte Dachlandschaft und erinnern an die Mode der Chinoiserie. Die Innenausstattung des Baues […] ist nicht mehr rekonstruierbar. Bemerkenswert ist eine Notiz, nach der sich einst 109 „alte auf Papier gemahlte Bilder“ im Friedenthal befanden.
Nach dem Aussterben der Weißenfelser Herzogslinie (1746) und im Siebenjährigen Krieg (1756-1763) begannen die Gartenanlagen zu verwildern und die Gebäude zu verfallen. 1768 schlug der Versuch fehl, dem Gärtner im verwaisten Fürstenhaus eine neue Wohnung zu geben. Das Gebäude verfiel weiter und wurde im Zuge der Gartenaufgabe 1772 gänzlich niedergerissen.
[…]

Text von der oben zu sehenden Tafel
Ohje … (2017)
Anmerkung: Es gibt noch weitere Tafeln und Einzelheiten zu diesem Platz.
… weiter durch Wald und Flur (2017)
(2023)
Am südlichen Waldrand (2023)

Und weil wir schon mal hier sind … Pödelist:

Huch, das ist aber lange her! (2023)
St. Pankratius Kirche zu Pödelist (2023)