Städte am Fluss haben etwas Besonderes: Die stadttypische Enge wird aufgebrochen, das fließende Wasser bringt Natur in die Kunstwelt des Menschen (wenn sie nicht martialisch mit begradigendem Beton verhindert wird). Wurde früher ein Fluss vor allem als Wasserspender und Verkehrsweg geschätzt und nebenbei auch noch zur Abfallbeseitigung missbraucht, so erkennt man heute einen möglichst sauber und natürlich fließenden Fluss im Stadtbild wohl als Wert an sich. Halle an der Saale kann für diese Entwicklung bestimmt als Beispiel herhalten. Und Halle hat da sogar noch mehr zu bieten! Denn Halle hat eine kleine Inselwelt in der Saale, mitten im Stadtzentrum. Ich sehe die Stadt damit in einer Reihe mit Regensburg, Wien und Budapest.
Nach mehreren Jahrzehnten wollte ich nun endlich mal wieder nachsehen, wie es auf den Saale-Inseln so aussieht. Der Februar ist für dieses Vorhaben nur suboptimal – trotzdem war die Tour interessant und abwechslungsreich:
Wir starteten am neuen Highlight auf der Saline-Insel, dem Raumflug-Planetarium. Zuerst ging es in Richtung Süden, zur Rabeninsel. Dann wieder am Startpunkt vorbei in Richtung Norden, zur Peißnitzinsel. Die Saale beeindruckte mit hoher Fließgeschwindigkeit und hohem Pegelstand. Doch die Wege waren alle noch frei und nicht abgesperrt. Wie es aussieht hatten wir da gerade nochmal Glück gehabt. Heute, am 11. Februar 2024 wird gemeldet:
Update Hochwasser: Saalepegel erreicht mit 4,50 Metern Alarmstufe 2 In Halle hat der Pegel der Saale am heutigen Sonntag, 11. Februar, die Höhe für die Alarmstufe 2 (entspricht 4,50 Meter am Unterpegel Trotha) überschritten. Laut aktueller Prognose des Landesamts für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft wird der Höchststand Mitte der kommenden Woche mit einem Pegel von 4,70 Metern erwartet.
Damit dürfte ein Großteil der in der Karte dargestellten Route nicht mehr begehbar sein.
Kurz nach Veröffentlichung dieses Beitrages machten mehrere aktuelle Meldungen zum weiteren Ausbau der Saline-Insel die Runde: Es sollen zwei neue Fußgängerbücken zum Nordteil der Insel gebaut werden. (Über die hätten wir uns bei dieser Tour schon sehr gefreut.) Und ein Investor zeigte seine Pläne für weitere Eigentumswohnungen, was ziemlichen Gegenwind fabrizierte. SCHAUmermal!